Traumatherapie – Unterstützung auf dem Weg zur inneren Stabilität

Traumatische Erlebnisse können tiefe Spuren in Körper und Psyche hinterlassen. Eine daraus resultierende Traumafolgestörung braucht besondere Behandlungsmethoden. Traumatherapie ist eine eigenständige, spezialisierte Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, überwältigende, oft schmerzliche Erlebnisse – also Traumata – zu verarbeiten und in das eigene Leben zu integrieren. Mit einer einfühlsamem und strukturierten Vorgehensweise in der Traumatherapie, ist es möglich Schritt für Schritt Stabilität, Selbstkontrolle und ein inneres Sicherheitsgefühl aufzubauen.

Was ist Traumatherapie?

In der Traumatherapie arbeiten wir gezielt mit den Folgen belastender Erfahrungen. Ziel ist es, traumatische Erinnerungen und emotionale Überwältigung behutsam aufzulösen. Dabei kommen Methoden zum Einsatz, die sowohl kognitive, als auch somatische und emotionale Anteile des Erlebens ansprechen – zum Beispiel EMDR, somatische Ansätze oder stabilisierende Interventionen. So kann gelernt werden, traumatische Inhalte zu verarbeiten, ohne dabei erneut überwältigt zu werden.

Wieso benötigt ein Trauma eine andere Vorgehensweise als andere psychische Störungen?

Traumatische Erlebnisse führen oft zu einer dauerhaften Übererregung, Dissoziation und dem Wiedererleben von intensiven, belastenden Erinnerungen. Diese Symptome können sich sowohl auf emotionaler als auch auf körperlicher Ebene zeigen und sind häufig in der herkömmlichen, rein kognitiven Therapie nicht ausreichend adressiert. Deshalb setzen wir in der Traumatherapie zunächst auf Stabilisation und den Aufbau von Ressourcen, um ein sicheres Fundament zu schaffen. Erst wenn diese Grundlagen gefestigt sind, erfolgt eine behutsame Konfrontation mit den traumatischen Inhalten – immer mit dem Ziel, erneute Überwältigung zu vermeiden und einen nachhaltigen Heilungsprozess zu ermöglichen.

Mein Ansatz in der Traumatherapie

Ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist der Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung. Sie bildet die Grundlage für eine sichere und respektvolle Zusammenarbeit, in der Sie in Ihrem individuellen Tempo den für Sie passenden Weg finden können.

Methoden: Enaktive Traumatherapie, PITT, Hypnotherapie, EMDR, IFS und die Polyvagal-Theorie.
Ich kombiniere die enaktive Traumatherapie nach Ellert Nijenhuis mit der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann sowie Hypnotherapie, EMDR, die IFS-Methode (Internal Family System) nach Richard Schwartz und Erkenntnisse aus der Polyvagal-Theorie. Diese Methoden können unterstützend wirken, um innere Ressourcen zu stärken und ein besseres Verständnis für sich selbst zu entwickeln. Sie ermöglichen einen behutsamen Zugang zu belastenden Erinnerungen und eröffnen Wege, diese zu entlasten.

 

Image

Enaktive Traumatherapie geht davon aus, dass traumatische Erlebnisse in Körper, Emotionen und Kognition gespeichert sind. Durch achtsame Selbstwahrnehmung und sanfte Konfrontation mit inneren Anteilen kann ein neuer Umgang mit diesen Erfahrungen entstehen.

PITT legt den Fokus auf imaginative Techniken, um Ressourcen zu stärken, Schutzmechanismen zu entwickeln und mit inneren Bildern zu arbeiten, die eine schrittweise Auseinandersetzung mit dem Trauma erleichtern können.

Hypnotherapie nutzt den Zugang zum Unterbewusstsein, um innere Prozesse bewusst zu machen und vorhandene Stärken zu aktivieren.

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) wird gezielt eingesetzt, wenn eine ausreichende innere Stabilität gegeben ist. Durch bilaterale Stimulation kann diese Methode dabei helfen, belastende Erinnerungen neu zu verarbeiten.

IFS (Internal Family System) nach Richard Schwartz betrachtet die Psyche als ein System verschiedener innerer Anteile. Durch die wertschätzende Arbeit mit diesen Anteilen kann ein bewussterer und mitfühlender Umgang mit sich selbst entwickelt werden, was besonders bei traumatischen Erfahrungen hilfreich sein kann.

Die Polyvagal-Theorie nach Stephen Porges bietet ein tiefes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Nervensystem, Trauma und sozialem Verhalten. Sie erklärt, wie unser autonomes Nervensystem auf Bedrohungen reagiert und welche Rolle der Vagusnerv bei der Selbstregulation spielt. In der Therapie helfen gezielte Interventionen, das Nervensystem zu beruhigen, Sicherheit zu fördern und die Fähigkeit zur Selbstregulation zu stärken.

 

Image

Der phasenorientierte therapeutische Prozess: Drei Phasen zur Stabilisierung und Verarbeitung von Trauma

Unabhängig von den einzelnen Methoden, arbeite ich phasenorientiert. Die phasenorientierte Traumatherapie besteht zwar aus mehreren Phasen – meist Stabilisierung, Traumabearbeitung und Integration –, folgt aber keinem starren Ablauf. Die Therapie passt sich flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen an. Manche Menschen benötigen längere oder wiederholte Stabilisierungsphasen, bevor sie sich der eigentlichen Traumabearbeitung widmen können. Ebenso kann es notwendig sein, zwischen den Phasen hin und her zu wechseln, wenn neue Belastungen auftreten oder sich der therapeutische Prozess anders entwickelt als geplant. Die Behandlung verläuft daher nicht streng linear, sondern orientiert sich an den Ressourcen, dem Tempo und der aktuellen Belastbarkeit der betroffenen Person. Die Phasen unterscheiden sich wie folgt:

Stabilisierungsphase: Zunächst steht die Schaffung von Sicherheit und Orientierung im Vordergrund. Hierbei werden Ressourcen gestärkt und die Fähigkeit zur Selbstregulation gefördert. Die Polyvagal-Theorie liefert wertvolle Ansätze, um das Nervensystem gezielt zu unterstützen.

Konfrontationsphase: In einem geschützten Rahmen können belastende Erinnerungen behutsam betrachtet und neue Perspektiven darauf entwickelt werden.

Integrationsphase: Ziel ist es, das Erlebte als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren und ein neues Gleichgewicht im Leben zu finden.

Möchten Sie mehr erfahren?
Gerne stehe ich Ihnen für ein unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung. Gemeinsam erkunden wir, welche Herangehensweise für Sie unterstützend sein kann.

Möchten Sie ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren?